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Filmplakat von Heidi - Die Legende vom Luchs

Heidi - Die Legende vom Luchs

79 min | Animation, Abenteuer, Familie | FSK 0
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Die temperamentvolle Heidi lebt bei ihrem grummeligen Großvater Alm-Öhi in einer zurückgezogenen Berghütte in den Schweizer Alpen. Heidi hat Ferien und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freundin Clara beim Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Doch der Fund eines einsamen und verletzten Luchs-Kätzchens ändert ihre Pläne: Das Luchs-Junge muss dringend zurück in die Berge zu seiner Familie! Ohne Großvaters Wissen kümmert sich Heidi liebevoll um ihren neuen kleinen Freund. Wenn nur nicht der geldgierige Geschäftsmann Schnaittinger wäre, der in der wunderschönen Berglandschaft ein großes Sägewerk errichten möchte und Fallen für die Luchse aufgestellt hat. Nun ist es an Heidi und ihrem besten Freund Peter, nicht nur das süße Luchs-Junge und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft und die heimische Natur, die sie so liebt, zu retten.

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Filmkritik

„Deine Welt sind die Berge“, summt es den meisten, die den 1970er- und 1980er-Jahren nicht ganz ohne Fernsehen aufgewachsen sind, wahrscheinlich im Kopf herum, wenn der Name Heidi fällt. Und ruft wohl auch die Bilder aus der Zeichentrickserie auf, die für eine ganze Generation die Imagination der Schweizer Alpen und ihrer Bewohner:innen geprägt hat. Es ist nicht ganz frei von Ironie, dass diese Serie in Japan entstanden ist; Isao Takahata führte Regie und Hayao Miyazaki arbeitete bei den Animationen mit; die beiden gründeten später das Ghibli-Studio.

Ihre „Heidi“-Serie dürfte die kulturell wirkmächtigste Verfilmung der Bücher von Johanna Spyri sein, auch wenn es bei weitem nicht die erste war; schon Shirley Temple spielte 1937 das Mädchen mit dem Geburtsnamen Adelheid, und davor gab es mindestens einen Stummfilm.

Wo die Welt noch in Ordnung ist

Der Animationsfilm „Heidi – Die Legende vom Luchs“ von Tobias Schwarz lehnt sich – wie bereits die 2015 produzierte Fernsehserie – zumindest oberflächlich sehr an die Vorarbeiten von Isao Takahata an, insbesondere in der Gestaltung der Figuren. Auch das Titellied der Serie, das seinerzeit von den Schwestern Gitti und Erika gesungen wurde, klingt für eine kurze Sequenz im Hintergrund an. „Heidi – Die Legende vom Luchs“ ist allerdings weder ein Remake noch eine Neuverfilmung, sondern gewissermaßen eine Fortschreibung der Geschichte um Heidi. Das führt dazu, dass (vor allem junge) Zuschauer:innen, die mit der Vorgeschichte nicht vertraut sind, womöglich überrascht werden: Wer ist diese Clara, mit der Heidi Briefe austauscht? Und warum lebt das kleine Mädchen bei seinem Großvater?

Man kann sich allerdings problemlos in das Geschehen hineinfallen lassen, in ein kleines Abenteuer auf dem Land, irgendwann im späten 19. Jahrhundert. Die Natur ist noch in Ordnung; nach „Dörfli“ ist die moderne Welt noch nicht vorgedrungen, die Eisenbahn hält im nächstgrößeren Ort. Mit der reist aber ein Herr Schnaittinger an, ein „wichtiger Geschäftsmann“, wie der Bürgermeister von Dörfli verkündet, der die „modernen Zeiten“ in die Bergwelt bringen soll. Denn Schnaittinger möchte ein Sägewerk errichten, das Wohlstand und vor allem Bequemlichkeit mit sich bringen soll: „Maschinen sind der Weg zu einem besseren Leben!“ Dafür braucht es aber die Unterschriften aller Dörfler; beim Almöhi, Heidis Großvater, stößt das aber auf beharrlichen Widerstand.

Clara und die guten Seiten der Stadt

Währenddessen befreit Heidi ein Luchs-Junges, das verletzt in einer von Schnaittingers Fallen lag, pflegt es gesund und will es zu seiner Familie zurückbringen. Dieser Versuch einer Auswilderung sorgt zunächst für oberflächliche Spannung, weil Heidi davon nichts dem Großvater erzählen will. Die Spannung wächst allerdings, weil der großspurige Schnaittinger Böses im Schilde führt und seine Wut außerdem an den Luchsen auslassen möchte. Ganz schlüssig ist das alles aber nicht.

Das Drehbuch von Rob Sprackling zielt primär auf den Widerspruch zwischen Stadt und Land, einfachem Leben in (weitgehend) unberührter Natur und technischem Fortschritt inklusive Habgier und moralischem Verfall. Gemildert wird diese etwas holzschnittartige Dichotomie allenfalls durch das Erscheinen von Clara und ihrem Vater, die wie ein Deus ex machina kurz vor Ende ebenfalls mit der Eisenbahn anreisen und gewissermaßen die guten Seiten von Großstadt und Fortschritt repräsentieren.

„Heidi – Die Legende vom Luchs“ sieht gut aus und erzählt eine Geschichte von Naturbewahrung und Rücksichtnahme, woran eigentlich nichts verkehrt ist. Wer wollte schon gutheißen, dass die Natur für Profit zerstört wird? Aber als Film ist die bloße Addition von ein wenig Spannung, einfachen Menschen, Tieren und viel CGI-Natur nicht besonders interessant. Nach einer fast hundertfünfzigjährigen Rezeptionsgeschichte sind die Figuren hier zu bloßen Typen geronnen, die keine Überraschungen bereithalten – abgesehen vom Almöhi, der plötzlich ausführlich über seine Gefühle zu sprechen beginnt. Auf die im Titel angespielte Legende hofft man vergebens.

Veröffentlicht auf filmdienst.deHeidi - Die Legende vom Luchs Von: Rochus Wolff (16.6.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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