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Filmkritik
Sie heißen Flame, Marina, Flora und Sky und sind eigentlich ganz normale Schwestern. Doch zwei Dinge unterscheiden sie von anderen Mädchen ihres Alters. Zum einen können sie gut singen. Als „Sista Magic“ treten sie gemeinsam auf, nehmen an einem Gesangswettbewerb in der Schule teil und hoffen auf mehr: eine Einladung zu einer Casting-Show. Zum anderen aber verfügen die vier über magische Kräfte; jede von ihnen beherrscht ein Element – Feuer, Erde, Wasser und Luft.
Die Zauberkräfte stammen aus einer Elbenstaub-Quelle, die sie im Keller des elterlichen Schlosses entdeckt haben. Als die Mädchen wieder einmal die Quelle durch gemeinsames Handeln zum „Sprudeln“ bringen, rufen sie unabsichtlich die fiese Glenda auf den Plan. Katja Riemann darf mit weinroten Haaren und getönter Brille dem Affen ordentlich Zucker geben. Mit falschem französischem Akzent mimt sie die dominante Hexe, die mitunter genervt am Boden liegt und wie ein trotziges Kind mit allen Vieren trommelt.
Viel Zeit bleibt nicht
Glenda könnte die Macht der Quelle prima gebrauchen. Denn wer über die vier Elemente gebietet, beherrscht die Welt. Um ihr Ziel zu erreichen, sät sie zunächst Zwietracht unter den Schwestern, der Eintracht prompt vorbei ist. Das Quartett hat alle Hände voll damit zu tun, sich gegen Glenda zu wehren und gleichzeitig den Gesangswettbewerb zu gewinnen. Viel Zeit bleibt ihnen nicht.
„Voice Kids“ trifft auf „Harry Potter“; diese kuriose Mischung muten der Regisseur Sven Unterwaldt und die Drehbuchautorin Hortense Ullrich dem Publikum zu. Der Film beruht auf der Buchreihe „Sprite Sisters“ von Sheridan Winn, die weltweit Mädchen begeistert. Denn einmal mehr wird darin der Zusammenhalt unter Mädchen beschworen, die adrett, fröhlich und gut erzogen sind. Sie wissen, dass sie nur gemeinsam stark sind. Jungen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle; allenfalls aus aus der Ferne darf mal einer angeschmachtet werden. Erwachsene Männer sind entweder tüddelig, so wie ihr Vater, oder unterwürfig wie Glendas Chauffeur (Justus von Dohnanyi).
Casting-Shows als ultimatives Ziel
Viel schwerer als diese vehemente Bestätigung von Geschlechter-Klischees wiegt aber, dass hier Jugendliche in Casting-Shows geschickt werden, so als sei dies die Ultima ratio, um sein Talent zu entwickeln und berühmt zu werden. Andere Formen des Karrierewegs werden erst gar nicht diskutiert, auch wenn man dem Film am Ende zugestehen muss, dass seine Auflösung gegen den Strich gebürstet ist.
„Vier zauberhafte Schwestern“ gefällt visuell nahezu durchgehend durch eine liebevolle und farbenfrohe Ausstattung sowie ansprechende Spezialeffekte bei den Zaubertricks. Die jungen Darstellerinnen legen sich mit natürlichem und engagiertem Spiel ins Zeug, und auch die Choreografie ihrer öffentlichen Auftritte haben sie halbwegs im Griff. Die pseudoanspruchsvollen, pathetischen Liedtexte über Zusammenhalt und Sisterhood sind in ihrer Schlichtheit allerdings eine Qual, ebenso wie die glatte Popmusik, die alle Differenzen nivelliert. „Vier zauberhafte Schwestern“ hinterlässt deshalb einen zwiespältigen Eindruck: für Erwachsene zu albern und oberflächlich, für Jugendliche nicht cool und hip genug.